Daher ähnelt seine Zusammensetzung der von weißem Gusseisen, mit etwas höheren Anteilen an Kohlenstoff und Silizium. Temperguss enthält Graphitknollen, die nicht wie Sphäroguss kugelförmig sind, da sie durch Wärmebehandlung und nicht beim Abkühlen aus der Schmelze entstehen. Temperguss wird hergestellt, indem zunächst weißes Eisen gegossen wird, um Graphitflocken zu vermeiden. Der gesamte ungelöste Kohlenstoff liegt in Form von Eisenkarbid vor. Temperguss beginnt als weißer Guss, der ein bis zwei Tage bei etwa 950 °C (1.740 °F) wärmebehandelt und anschließend ein bis zwei Tage abgekühlt wird. Dadurch verwandelt sich der Kohlenstoff im Eisenkarbid in Graphitknollen, die je nach Abkühlgeschwindigkeit von einer Ferrit- oder Perlitmatrix umgeben sind. Der langsame Prozess ermöglicht es der Oberflächenspannung, Graphitknollen anstelle von Flocken zu bilden. Temperguss besitzt wie Sphäroguss eine hohe Duktilität und Zähigkeit, da er Kugelgraphit und eine kohlenstoffarme Metallmatrix kombiniert. Wie Sphäroguss weist auch Temperguss eine hohe Korrosionsbeständigkeit und hervorragende Bearbeitbarkeit auf. Die gute Dämpfungseigenschaft und Dauerfestigkeit von Temperguss sind zudem für eine lange Lebensdauer hochbelasteter Teile von Vorteil. Es gibt zwei Arten von ferritischem Temperguss: Schwarzkern und Weißkern.
Es wird häufig für kleine Gussteile verwendet, die eine gute Zugfestigkeit und die Fähigkeit zum Biegen ohne Brechen (Duktilität) erfordern. Temperguss wird unter anderem für viele wichtige Automobilteile wie Differentialträger, Differentialgehäuse, Lagerdeckel und Lenkgetriebegehäuse verwendet. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind Handwerkzeuge, Halterungen, Maschinenteile, elektrische Armaturen, Rohrverbindungen, landwirtschaftliche Geräte und Bergbauausrüstung.